Ich habe mir ja bei Unterwegs in Celle einen neuen Hut gegönnt: den Tilley T3. Ein sehr schönes Teil – nicht billig, aber bestimmt seinen Preis wert. Bis dato war ich draußen mit einem schweren, australischen Lederhut unterwegs. Allerdings ist der eher für wirklich schlimmes Wetter gedacht, mit großer Krempe und dickem Material. Wenn man mal im Stall unterwegs ist und beide Hände braucht, während einem der Himmel auf den Kopf fällt, das ist sein Einsatzgebiet. Sobald die Sonne wieder rauskommt, wird einem aber schnell warm darunter, also musste ein Schönwetter-Outdoor Hut her.
Aber was ist ein Hut ohne Hutband? Nachdem ich bei Ben ein Paracordprojekt für seinen Hut gesehen habe, war klar, das brauche ich auch. Allerdings hat Ben sein Hutband eher locker an den Hut geschnallt, der Mechanismus dazu ist gut sichtbar. Das stört mich, ich möchte das Hutband unsichtbar befestigt haben.
Ich habe dazu Paracordreste genommen und einfach in das Hutband eingeflochten. Damit das funktioniert musste es ein Knoten sein, der einen Kern hat, eine Seele sozusagen. Es gibt Knoten, die nicht um Stränge in der Mitte geflochten werden. Die sehen häufig besser aus, aber ich hatte keine Idee, wie ich die Befestigung da gut hinbekomme.
Auf den Bildern wird hoffentlich klar, wie das mit Seele und einflechten gemeint ist. Wenn nicht, fragen bitte. Ursprünglich hatte ich an etwas wie den Cloven Zipper gedacht. Stellte sich aber heraus, dass das Ergebnis dann einfach zu mächtig ist. Der Test ist dann zu meinem aktuellen Armband geworden 🙂
Am Ende ist es eine einfache Kobra geworden, weil dieser Knoten nicht zu stark aufträgt und eng geknüpft viel Paracord in sich trägt. Bis dato hatte ich nur Armbänder mit Klickverschluß gemacht, aber das passt natürlich für einen Hut nicht. Also musste ein anderer Mechanismus her, den ich dann von hier bekommen habe.
Was ich mit dem Abschluß und dem Schwänzchen mache, weiß ich noch nicht. Es wirkt ja ein bisschen Assi und VoKuHiLa, aber auf der anderen Seite auch ein bisschen cool. Ich denke, ich lasse das erstmal so und sehe, wie es wirkt und funktioniert. Wenn das Teil mal irgendwann irgendwo im Weg ist oder hängenbleibt, kommts ab. Form follows function.
Was ich gelernt habe
Das Hutband bei Ben kam mir etwas zu locker vor, ich wollte das lieber passend haben. Aber Obacht: so ein Hutband macht den Hut gleich mal ein paar Nummern kleiner. Wenn so ein Hut, der gut nachgibt, passend gekauft wird, sollte das Hutband wirklich locker sein. Auf den Bildern seht ihr, dass der Verschluß variabel ist. Zwar ist das Hutband an den Seiten fixiert, was die Sache vorne und an den Seiten etwas unflexibel macht. Das passt aber, man kann die Hutgröße mit dem Verschluß immernoch beeinflußen.
Ihr wundert euch vielleicht, dass auf einigen Bildern ein einfarbiges Hutband zusehen ist. Das liegt daran, dass ich beim ersten Mal nicht aufgepasst und den Kern des Bandes ein wenig zu kurz bemessen habe. Auch hier großzügig sein!
Längenberechnung
Die Länge des Materials ist ja immer so eine Sache. Ich weiß aus Erfahrung, dass ich mit diesem 550’er Paracord aus 2,5 Meter ein 20cm langes Armband bekomme. Dann brauche ich also für die gemessenen 62 cm Aussenumfang des Hutes mit ein bisschen Luft 8 Meter. Ist eine Hausnummer, aber am Ende ist das ganz gut hingekommen.
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